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Herlikofer – Kerzenmanufaktur in Ilshofen

Schon 1685 wurde Johann Franz Riess als Wachszieher und Lebzelter in den Kirchenbücher des Münsters von Schwäbisch Gmünd erwähnt. Nach der Reformation ist er als Sohn eines katholischen Aaleners nach Gmünd gezogen.

Damals wurden Kerzen ausschließlich aus Bienenwachs gemacht. Ein Wachszieher und Kerzendreher verstand sich immer auch darauf, das andere Produkt seiner Bienenvölker zu flachen Gewürzkuchen zu verarbeiten. Die Verbindung von Kerzen und Honig hat sich übrigens bis ins 20. Jahrhundert hinein gehalten.

1828 gab Franz Xaver Riess den Betrieb seiner Tochter Josepha als Mitgift in die Ehe mit dem Wachszieher Alexander Herlikofer. Er selber richtete eine weitere, sehr repräsentative Wachszieherei in Gmünd ein.

1851 stellte die Firma mit großem Erfolg bei der ersten Weltausstellung in London aus. Es folgten weitere Auszeichnungen, Medaillen und „Ehren-Diplome“ bei verschiedenen Industrie- und Gewerbeausstellungen.

Um die Jahrhundertwende wurde viel für England und Amerika produziert. Das war die Blütezeit – über 70 Frauen arbeiteten für die Firma, allesamt Spezialistinnen für die verschiedenen Manufakturarbeiten. Überliefert ist, dass eine Frau 50 Jahre lang nur mit dem Gießen einer einzigen Jesusfigur beschäftig war.

Nach dem ersten Weltkrieg wurden immer weniger Wachsstöcke und Votivkerzen hergestellt und auch die Zahl der Krippenfiguren entscheidend reduziert. In den 50er brach der Markt dann ein.

Durch Umstrukturierungen und Zusammenschlüsse von Gebrüdern Riess Kerzenfabrik und Herlikofer, konnten die Probleme nicht gelöst werden.

Carl Riess und seine Ehefrau Christa entwickelten darauf hin neue Anwendungsbereiche für Wachsprodukte. So wurden verschiedene Wachsplatten und Wachsornamente, Encaustic- und Modellierwachse, entwickelt und erfolgreich vermarktet. Puppenköpfe aus Wachs, Regina-Engelsets, Kerzengießformen waren sehr erfolgreich.

2006 folgte ein Umzug nach Ilshofen – Eckartshausen, in die Produktionsräume der Fa. Stellwag. Dankt guter persönlicher Beziehung, stehen Herr Dr. Riess und seine Frau immer noch mit Rat und Tat bei.

Das Sortiment wurde in den letzten Jahren um neue moderne Motive erweitert und es kam eine Wachswerkstatt dazu.

Tauf-,  Kommunion-, Hochzeitskerzen werden nach Kundenwünschen angefertigt, die Auswahl an selbstklebenden Wachsmotiven ist einmalig in Europa. Kerzen in verschiedenen Größen werden angeboten. Wiederverkäufer und Großverbraucher profitieren von günstigen Preisen.

Im Werksverkauf in Ilshofen-Eckartshausen, Friedrich-List-Str. 9, ist der Einkauf auch für Endkunden möglich. Schulen, Kindergärten und Kirchen nutzen den Werksverkauf bereits sehr intensiv. Wo sonst erhalten sie die Möglichkeit eines so großes Sortimentes und das zu derart günstigen Preisen?